| Kursnummer | 1230 A |
| Dozentin |
Anke Schmidt
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| Datum | Mittwoch, 25.02.2026 19:00–20:30 Uhr |
| Entgelt | kostenlos |
| Ort |
VHS im EKZ Bergischer Hof |
Der Oberbergische Kreis war Geburts- und Wirkungsort von Robert Ley, einem der ranghöchsten Multifunktionäre der NSDAP. Er war unter anderem Reichsorganisationsleiter, Leiter der mitgliederstärksten NS-Organisation "Deutsche Arbeitsfront" (DAF), sowie der daran angeschlossenen Bewegung "Kraft durch Freude" (KdF).
Nach der Zerschlagung der Gewerkschaften 1933 sorgte die DAF für die Gleichschaltung der unterschiedlichen Interessen von Arbeitenden und Arbeitgebern, die in "Betriebsgemeinschaften" aufgingen. Sie war außerdem verantwortlich für die brutale Durchsetzung von Exklusion bis hin zur Vernichtung derer, die nicht zur "Volksgemeinschaft" gezählt wurden.
Die KdF-Bewegung erzeugte vor allem gefühlte soziale Gerechtigkeit durch vermeintliche Chancen von wirtschaftlichem Aufstieg und kultureller Teilhabe für alle Zugehörigen der "Volks- und Leistungsgemeinschaft". Dies wirkte als positives Erleben des NS bei vielen Deutschen bis weit in die 1960er Jahre nach.
Leys völkische Politik trug durch das (nicht einlösbare) Versprechen sozialer und wirtschaftlicher Aufstiegschancen aller "Volksdeutschen" in erheblichem Maß zu deren Integration in den nationalsozialistischen Staat bei.
Der Vortrag thematisiert auch zeitgenössische völkische Politik, etwa das Konzept des "Solidarischen Patriotismus", das von Strömungen der gegenwärtigen extremen Rechten propagiert wird.
Anke Schmidt ist Sozialwissenschaftlerin und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit NS-Sozialpolitik.
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